Nach­dem am Mittwochmor­gen, lange vor Son­nenauf­gang der Startschuss zur U “INSIEME” gefall­en und die Sap Kp 23/2 und 23/3 ihre Ein­satzräume an den Thurübergän­gen bezo­gen hat­ten, gin­gen die Arbeit­en gegen Abend in unverän­dert voller Fahrt weit­er. Die an den Tag gelegte Aus­dauer und den Leis­tungswillen wirk­ten bis tief in die Nacht hinein. Der Ein­bau stiess nach mehreren Stun­den ruh­elos­er Arbeit jedoch ver­schiedentlich auf Hin­dernisse und tech­nis­che Schwierigkeit­en. Sap Kp 23/3 ver­lor im Ver­laufe der Nacht an der Ein­baustelle Istighofen an Fahrt und wurde durch die (später aus­gelöste) Sap Kp 23/2 an der Ein­baustelle Amlikon über­holt. Die Mass­nah­men, um diese Bremss­chwellen zu über­winden, wur­den zeit­nah getrof­fen, Ersatzteile für beschädigtes Baugerät rasch beschafft und schliesslich ein ganz­er Kran aus­ge­tauscht. Trotz des davoneilen­den Zeit­plans blieb die Leis­tungs­bere­itschaft der Sol­dat­en unverän­dert hoch.

Der­weilen führte der Bat Stab auf sein­er Stufe den Ein­satz und ver­fol­gte die Lage. Der Stab­schef hat­te seine per­son­ellen Ressourcen in ein Dien­strad eingeteilt und mit zwei Teil­stäben (Teil­stab “Tag” und Teil­stab “Nacht”) eine Lagev­er­fol­gung über 24 Stun­den während rund zwei Tagen sichergestellt. Peri­odisch rap­portierten die Stab­smi­tar­beit­er gegenüber dem Batail­lon­skom­man­dan­ten die aktuelle Lage und eruierten Hand­lungs- und Kor­rek­turbe­darf. Mitunter wurde beobachtet, wie die der Übung zugrun­deliegende tak­tis­che Lage sich in vollem Aus­mass ent­fal­tete. Auf den Ein­baustellen wirk­ten Rol­len­spiel­er der Übungsleitung gegen die Bemühun­gen der Sappeurkom­panien und fügten ihnen – im Übungsszenario – zweimal erhe­blichen Schaden zu, indem ein FIS HE Duro gesprengt wurde und ein C‑Angriff die Truppe auf dem falschen Fuss erwis­chte. Mit geschärfter Wach­samkeit und ver­stärk­tem Selb­stschutz set­zten die Sap Kp ihre Arbeit während der Nacht fort. Um 1 Uhr früh in der Nacht auf Don­ner­stag wurde die Sap Kp 23/3 zur Ein­baustelle Weieren befohlen, wo die Arbeit­en für das Über­set­zen der Unter­stützungs­brücke 46 m zwei Stun­den später anrollten.

Mit der Mor­gendäm­merung zog am Don­ner­stag graues, küh­les Wet­ter auf. Der Thurnebel hing zäh über dem Ein­baustellen und kon­stan­ter Niesel­regeln bear­beit­ete das Gelände. Es war der Tag der Entschei­dung: Am Don­ner­stag, ab 1400, erwartete das G Bat 23 die Ankun­ft ander­er Ver­bände, die zur Über­set­zung über die Thur und zu Übungszweck­en die erstell­ten Brück­en nutzen wür­den. Im Ver­laufe des Mor­gens nah­men die Arbeit­en einen let­zten Effort. Kp 23/2 rammte und sicherte ihr let­ztes Joch in der Thur bei Amlikon, wuchtete als­dann die Fahrbah­n­plat­ten mit schw­erem Gerät nach vorne, mon­tierte diese Plat­te für Plat­te, und erre­ichte die Zeitvor­gabe: Don­ner­stag, 1400, als der Baulärm nach­liess und der Niesel­re­gen sich ver­zog, stand die Stahlträger­brücke fest und sta­bil im raschen Thur­wass­er, bere­it für die über­set­zen­den Ver­bände. Zur befohle­nen Zeit, Don­ner­stag-Nach­mit­tag 1400, stand neb­st der Stahlträger­brücke Amlikon auch die Unter­stützungs­brücke Weieren. Kein voller Erfolg war der­weil der Stahlträger­brücke Istighofen beschert, die erst mit ein­er Ver­spä­tung von zwei Stun­den in Betrieb genom­men wer­den kon­nte. Unab­hängig davon gelangt die Über­set­zung der anrol­len­den Ver­bände in Weieren und Amlikon rei­bungs­los, unter bester Präsen­ta­tion der Arbeit und der Fähigkeit­en des G Bat 23 nach aussen. Soweit es Istighofen bet­rifft, haben die Sol­dat­en und die Kad­er auch dort ganze Arbeit geleis­tet. Das Ver­passen der Zielvor­gabe gilt es vor dem Hin­ter­grund der Übungsan­lage zu beurteilen und allfäl­lige Kon­se­quen­zen für den näch­sten WK zu ziehen, aber unab­hängig davon ist die Arbeit unter Ein­hal­tung der Sicher­heitsvorschriften und unter Beobach­tung sämtlich­er Regeln der Kun­st erfol­gt – zur Zufrieden­heit des Batail­lon­skom­man­dan­ten. Als um 1600 auch in Istighofen, wo vor zwei Tagen noch gar nichts war, ein Koloss aus Stahl die Thur überspan­nte, war die Hauptleis­tung der U “INSIEME” erreicht.

Im Übri­gen haben an diesem Tag nicht nur die über­set­zen­den Ver­bände und allfäl­lige zufäl­lige Pas­san­ten unsere Arbeit beobacht­en kön­nen. Im Rah­men eines Arbeits­be­suchs erhielt eine Del­e­ga­tion finnis­ch­er Logis­tikof­fiziere eine Führung über die Ein­baustellen und kon­nte sich von der aus­geze­ich­neten Leis­tung der Truppe überzeu­gen. Die Finnen erlebten haut­nah, wie die über­set­zen­den Ver­bände schliesslich tat­säch­lich auf Platz erschienen und die tem­porären Armee­brück­en über­querten. Sie liessen es sich als­dann nicht nehmen, mit ihrem eige­nen Reise­car ganz am Schluss noch selb­st eine Brücke zu überqueren.

Um 1800 schliesslich wurde RITORNO befohlen. Mit dem Aufzug der Nacht nahm dieser ereignis­re­iche Tag ein Ende und mit den Abbauar­beit­en hielt aber­mals eine emsige Geschäftigkeit in den Ein­baustellen Einzug. Die Werke aus Stahl, die Leis­tun­gen unser­er Sol­dat­en, gin­gen nun in den Rück­bau und die zweite Woche des diesjähri­gen WKs steuert ihrem Ende zu. Mit den der­art erbracht­en Leis­tun­gen haben die AdA des Batail­lons sich das Woch­enende mehr als verdient.