Das Kader weiss es schon – zumindest die, die an der Einweihung dabei waren – die Geschichte der Brauerei aus der unser Bataillonsbier «Bruggeschläger» kommt, geht weit zurück. Wir wollen Euch an dieser Geschichte teilhaben lassen. Aus diesem Grund wurde dieser Beitrag erstellt. Unser Bataillonsbier kommt aus der ältesten noch existierenden Brauerei der Schweiz – die Brauerei selbst ein voll funktionstüchtiges Museum.
Im Jahre 1858 gründete der 36-Jährige und frischgebackene Vater Joseph Alois Krucker von Niederhelfenschwil in Gossau das “Gasthaus und Bierbrauerei zum Stadtbühl”. Der gelernte Käser-Meister wollte seine Passion zum Beruf machen und erfüllte sich mit dem Gasthaus und seinem eigenen Bier einen Traum. Voller Begeisterung braute er seinen Trank im Stadtbühl-Bezirk. Daher auch der Name “Gasthaus und Bierbrauerei zum Stadtbühl”. Warum nicht Krucker Bier? Die Familie Krucker, früher auch Kruker geschrieben, stammt ursprünglich aus dem Deutschen Nürnberg und war im Bergbau tätig (das Familienwappen trägt zwei gekreuzte Hämmer). Sehr wahrscheinlich dachte sich der Gründungsvater, dass Stadtbühl einfach besser passt oder schöner klingt.
Auf jeden Fall lief das Biergeschäft sehr gut und im Jahre 1880, zwei Jahre nachdem der Sohn Fridolin die Geschäfte übernommen hatte und das Stadtbühler Export zum Erfolg wurde, entschloss man sich, eine neue Brauerei zu bauen.
Diese wiederum war so erfolgreich, dass um 1900 das Gebäude vergrössert wurde und das Aussehen erhielt, wie man es noch heute kennt. Entscheidend für die Gebäudeoptik war auch Fridolin’s Frau Agata. Als Finanzmeisterin und Architektin spielte Sie natürlich eine entscheidende Rolle.
Fridolin’ s geschäftliches Dasein wurde vom 30-jährigen Sohn Heinrich im Jahre 1915 abgelöst. Dessen älterer Bruder Karl, Braumeister und eigentlicher Nachfolger von Fridolin, wanderte nach Familienstreitigkeiten nach Südamerika aus, wo er in der Brauerei Quilmes, Buenos Aires, als Braumeister arbeitete. Nach über 10 Jahren kehrte der totgeglaubte Karl in die Schweiz zurück, wo er bis an sein Lebensende als Tüftler am ersten Motorschlitten und Weitstrahl-Scheinwerfer werkelte.
Heinrich starb im Alter von 52 Jahren und die sehr jungen Söhne Kurt, 20 und Erich, 17 mussten sofort in die Fussstapfen des Vaters treten. Zudem waren die Geschäfte wegen des zweiten Weltkrieges zusammengebrochen, die zwei Brüder jedoch gaben nicht auf. Sie bauten die Brauerei Stück für Stück wieder auf, mussten sich aber wegen der fehlenden Nachfolgeregelung des Vaters mit den restlichen 4 Geschwistern um den Betrieb streiten. Dies bedeutete fast das Aus für die knapp 100-jährige Brauerei Stadtbühl.
Es wandte sich jedoch zum Guten und im Jahre 1989 übernahm der Sohn von Kurt, Marcel, 50% der Brauerei. Nach dem Tod von Erich im Jahre 1999 folgte die andere Hälfte. Heute, 2017 gehört die Brauerei nach wie vor der Familie Krucker. Cosima, Christian & Adrian betreiben die Brauerei Stadtbühl AG bereits in der fünften, bzw. sechsten Generation. Marcel Krucker, ehemaliger Firmeneigentümer und Braumeister verstarb am 02.04.2017.
Die Geschichte der Sappeure reicht bis in die 1760er zurück, als sie sich aus dem Ingenieurs-Corps als eigenständige Truppenart herausbildeten. Ursprünglich zählten die Sappeure zu den Mineuren und Belagerungspionieren, aber im Zuge der Spezialisierung, stellte man diese Fachleute in eigenen Einheiten zusammen.
Das Wort Sappeur kommt von Sappen bauen (das sind Lauf- und Annäherungsgräben vor feindlichen Stellungen und Festungen) Als Sappeure prädestinierte sie ihr handwerkliches Können wie Ausrüstung, auch für das Fällen von Bäumen, die Beseitigung von Hindernissen, Beschaffung von Schanzpfählen und beim Biwak- und Lagerbau.
Das Wort Sapeur (Tannenbehauer/Pfahlhauer) mit einem «p» stammt aus dem französischen und stammt vom dem Wort «Sapin» (Tanne). Im Italienischen sagte man Zapin für «Sapie», wobei im Deutschen die Sappen (Annäherungsgräben) gemeint sind. Im deutschen entstand der Sappeur als eigenständige Truppenunterart (abgeleitet von Sappe daher mit zwei «pp») in den 1760er Jahren. Daraus entwickelte sich später, der Belagerungspionier bzw. Truppenhandwerker. Zu unterscheiden sind die als Sappeure bezeichneten Regimentszimmerleute der Infanterie und Kavallerie und die in eigenen Verbänden zusammengefassten Sappeure, aus denen sich gemeinsam mit dem Ingenieurkorps, den Mineuren und Pontonieren im 19. Jahrhundert in der Schweiz die Genietruppen entwickelten. Prägende Persönlichkeit in der Geschichte der Schweizer Genietruppen und Festungstruppen war der Genieoffizier aus napoleonischen Diensten und spätere erste Schweizer General Dufour.
Unter den kräftigsten und handwerklich geschicktesten Soldaten (bei den Grenadieren mindestens 1,80 m und bei den Schützeneinheiten 1,72 m) eines Regiments der Infanterie (im napoleonischen Frankreich und einigen Staaten auch bei Teilen der Kavallerie), wählte man zwei bis vier Soldaten als Zimmerleute aus. Voraussetzung hierbei war, dass die ausgewählten auch die entsprechenden Sachkenntnisse mitbrachten. Auf dem Marsch gingen die Sappeure an der Regimentsspitze, um z.B. querliegende Bäume und andere Hindernisse beseitigen zu können.
Sie erhielten dafür neben ihrer normalen Bewaffnung eine langstielige Zimmermannsaxt, die auch zum Nahkampf eingesetzt werden konnte und auf dem Marsch in einem Lederfutteral über der linken Schulter getragen wurde.
Oft wurde ein lederner Arbeitsschurz mit Hüftkoppel getragen. Da die Sappeure den Grenadierkompanien zugeordnet waren, trugen sie auch deren spezielle Grenadiermützen. Sie behielten diese Pelzmützen als besondere Auszeichnungen meist auch noch, als diese bei den Grenadieren in der Regel durch den Tschako ersetzt wurden.
Insbesondere im Frankreich des Ersten und Zweiten Kaiserreichs waren Vollbärte für Sappeure vorgeschrieben, während der Rest der Armee (außer der Garde) keine Bärte oder Oberlippenbärte zu tragen hatte. Oft wurden zusätzlich Fachabzeichen getragen, u.a. zwei gekreuzte Äxte auf den Oberarmen.
Mit der Vermehrung der Pioniertruppen und der Ausgabe leichten Schanzzeuges an alle Soldaten verschwanden diese militärischen Spezialisten weitgehend aus den Armeen. Ihre Tradition wird jedoch mancherorts noch aktiv gepflegt. So führen noch heute bei der Parade zum 14. Juli in Frankreich, Axtbewehrte, bärtige Sappeure mit ledernen Arbeitsschürzen das Kontingent der Fremdenlegion an. In Deutschland pflegen private, so genannte Sappeurzüge diese Tradition (ähnlich den Schützenvereinen oder Gebirgsschützen) fort.
In der Schweiz wurden nie «Pioniere» in der Armee eingereit. Aufgrund der französischen Prägung der Schweizer Armee haben sich die Sappeure bis heute gehalten. Dies findet insbesondere Ausdruck in der Bezeichnung unserer 3 Einsatzkompanien als Sappeurkompanien.
Im Verlauf des zweiten Weltkrieges hatte übrigens ein Hauptmann der Genie die Idee, das Konzept der sehr erfolgreichen Kampfpioniere der Wehrmacht auf die Schweizer Verhältnisse zu übertragen. Aus dieser Armee entstanden die Grenadiere. Somit Kameraden, ist unser Bat Kdt als gelernter Grenadier mit der Übernahme des Kommandos über unser Geniebataillon 23 zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.