Die Höheren Unteroffiziere (Hauptfeldweibel, Fouriere, Adjutanten, Stabsadjutanten) unseres Bataillons haben sich zu einem Tag der Ausbildung und des Austauschs getroffen. Hier seht Ihr Impressionen des Pistolenschiessens am Morgen.
In der Nacht wurde zur Übung “NIGHTWOLF” ausgelöst. Die Unterstützungselemente der G Stabskompanie 23, wie die Aufklärer, Sicherungssoldaten und Übermittlungssoldaten wurden weiter in Ihrem Fachbereich und der Taktik geschult. Impressionen davon findet Ihr hier.
Am Montag haben im Ausblick auf den Verbandsdrill “KEEP IT OPEN” Refresher stattgefunden. Hier seht Ihr Impressionen aus dieser Ausbildung, die Ihr weder auf Instagram noch Facebook finden werdet. Ausbildungssequenz “Unterstützungsbrücke 46m”.
Am Montag haben im Ausblick auf den Verbandsdrill “KEEP IT OPEN” Refresher stattgefunden. Hier seht Ihr Impressionen aus dieser Ausbildung, die Ihr weder auf Instagram noch Facebook finden werdet. Ausbildungssequenz Panzerhindernisse.
Geschätzte Soldaten, Unteroffiziere, höhere Unteroffiziere und Offiziere des Geniebataillon 23, Kameraden
Herzlich willkommen zum WK 2022, welchen wir wiederum in der schönen Ostschweiz – dem Einsatzraum der «Vierten» – bestreiten.
Im Dienstreglement der Armee – Ziffer 62 Absatz 2 steht:
“Von besonderer Bedeutung sind die Übernahme und die Abgabe des Feldzeichens, die Beförderungsfeiern sowie im Aktivdienst die Vereidigung.”
Sie sehen, die Fahnenübernahme wird in ihrer Wichtigkeit gleichgestellt mit der Vereidigung oder der Beförderungsfeier, ja sogar als erstes genannt!
Aber warum ist diese Tradition wichtig und warum gibt es diesen Event überhaupt?
Warum wurde der Verband durch die Vorgesetzten gesichtet, warum wurden die Chefs vorgestellt und warum wurde das Feldzeichen übernommen und allen gezeigt?
Sie wissen sicherlich, dass die Fahne früher als Signal genutzt wurde.
Sie kennzeichnete den Standort des Chefs und dieser gab mit Hilfe derselben Befehle.
Fiel die Fahne, war die Schlacht zu Ende.
Da aber nicht mit stehenden Heeren gekämpft wurde und der Gewalthaufen aus Milizlern und Söldnern bestand, musste zuerst allen die Fahne gezeigt werden. Gleichzeitig wollten die Chefs ihre Truppe sichten, um zu wissen, ob gewonnen werden kann oder nicht.
Hier wurde die Entscheidung getroffen, ob in die Schlacht gezogen werden kann. Sie sehen — ein enorm wichtiger Akt für beide Seiten!
Aber wenn dieser Moment so wichtig ist, warum machen wir dies in einem so einfachen und zweckmässigen Rahmen?
Auch das steht im Dienstreglement der Armee. So heisst es, dass militärische Feiern würdig, aber schlicht gestaltet werden sollen. Der Grund ist einfach: Es geht nicht um uns, sondern um unser wunderbares Land – das soll nicht durch Form in Vergessenheit geraten!
So sind wir Schweizer eben: im positiven Sinne einfach, Bauern, welche die Waffe ergreifen und in die Schlacht ziehen, Bürger in Uniform, die für Ihr Land einstehen.
Namentlich darf ich erwähnen:
Major Benjamin Altdorfer – neuer Kdt Sap Kp 23/1, welcher aus dem Rettungsbataillon 4 zu uns gestossen ist.
Hauptmann Matthias Tschanz – unser VT Of. Ein Gastdienstleister; welcher sich gut in den Stab eingeführt hat und bereits einen Versetzungsantrag gestellt hat.
Leutnant Valentin Hachen, welcher seinen praktischen Dienst als S6 leistet.
Ganz besonders begrüsse ich alle Kader und Soldaten sowie Gäste, die bei uns zum ersten Mal Dienst leisten. Bringen Sie Ihre Fachkompetenz und Ihre Individualität aktiv mit ein!
Gleichzeitig erwarte ich von den altgedienten Angehörigen, dass sie den Neuen den Start vereinfachen und diese tatkräftig unterstützen sowie als Vorbild vorangehen.
Am 25. August 2021 durfte ich auf dem geschichtsträchtigen Hofplatz in WIL die Fahne von Oberstleutnant Sven Roth übernehmen.
Mit grossem Engagement und Herzblut hat er das Geniebataillon 23 geprägt und zu einem funktionierenden und kompetenten Truppenkörper geformt.
Es erfüllt mich mit Stolz, als Ostschweizer das Geniebataillon 23 führen zu dürfen.
Oberstlt Philipp A. Schoch grüsst die Fahne des Geniebataillon 23.
Die letzte Dienstleistung stand ganz im Zeichen der Übung “FEROX”. Dabei wurden die Stabsprozesse intensiv geschult und angewendet und die Lageverfolgung während des ganzen Einsatzes mittels FIS HEER geführt.
Die Führungsfähigkeit, der Schutz der Führungsinfrastruktur sowie der Sensorenverbund wurden durch die Genie-Stabskompanie 23 abgedeckt. Die Einsatzkompanien Sappeurkompanie 21/1 und die Sappeurkompanie 23/3 stellten nebst den Übersetzaktionen (Stahlträgerbrücken und Unterstützungsbrücken) zu Gunsten des Infanterie Bataillon 65 auch die Kampfvorbereitung (Wannendeckungen, Checkpoint, Schutzwälle und Panzergräben) sicher.
Die Sappeurkompanie 23/2, welche ihren Dienst aufgrund des abgesagten VUM Einsatzes (dem Eidgenössischen Schwingfest Appenzell) nachgelagert leistete, vermochte zu überzeugen. Ich durfte mir persönlich ein Bild davon machen – zum einen beim Einbau der Unterstützungsbrücke WEIERN morgens um 0500 – zum andern in AMLIKON, wo die übersetzenden Verbände zeitgerecht die Stahlträgerbrücke passieren konnten.
Aber auch die COVID-Pandemie und damit die auferlegten Schutzmassnahmen, inklusive der Teststrategie, war während der gesamten Dienstleistung allgegenwärtig und ist es nach wie vor. Die FFP‑2 Maske ist in Innenräumen, bei Transporten sowie unter 2m Distanz konsequent und korrekt zu tragen. Es bringt nichts, die Maske zu tragen und den Nasenspitz freizulassen, damit werden die Aerosole ungehindert verteilt und können zu Ansteckungen führen, was uns als Verband in der Konsequenz schwächt.
Trotz Teilausfällen bei Kadern und dem Küchenpersonal, konnte bisher – dank Ihrem Einsatzwillen – der Dienstbetrieb aufrechterhalten – und sämtliche Aufträge erfüllt werden.
Dafür danke ich Ihnen allen!
Denn die Auftragserfüllung steht im Zentrum!
Wer hätte gedacht, dass sich die Spannungen im Ukrainekonflikt so stark verhärten und es zum Einmarsch Russlands kommt – ja sogar zum Krieg, welcher unzähliges Leid und Zivilopfer fordert. Kritische Infrastrukturen wurden zerstört und Flüchtlingsströme ausgelöst. Über eine Million Menschen sind bereits nach wenigen Tagen des Krieges auf der Flucht!
Dies soll auch uns aufschrecken und vor Augen führen – dass auch die unwahrscheinlichsten Szenarien eintreten können.
Darum, Kameraden, braucht es den Dienst an der Allgemeinheit. Und darum sollten wir uns immer wieder die Frage stellen, was kann ich für die Allgemeinheit tun anstatt umgekehrt. Denn wir sind die Allgemeinheit – wir sind das Kollektiv.
Diese Frage sollten Sie sich auch für den WK 2022 immer wieder stellen: Was können Sie dazu beitragen, dass Ihre Gruppe / Ihr Zug / Ihre Kp erfolgreich ist? Zum Erfolg braucht es jeden einzelnen von uns. Darum bitte ich Sie – geben Sie alles, geben Sie vollen Einsatz und tragen Sie dazu bei, dass Sie am Wochenende Positives zu erzählen haben, getreu unserem Motto:
Für den gemeinsamen Erfolg schlagen wir Brücken.
Unser Divisionskommandant hat uns die Auflage gegeben, im robusten Umfeld zu trainieren. Wie in den Vorjahren widmen wir uns der Einsatzmechanik Genie unter erhöhter Bedrohung. Dem Eigenschutz ist hierbei ein besonderes Augenmerk beizumessen.
Unser WK-Programm sieht wie folgt aus:
In der aktuellen Woche erreichen wir die Bereitschaftauflagen mittels der Erstausbildung, in welcher die Leistung der Gruppe im Vordergrund steht – ich gehe also davon aus, dass Sie die Handhabung der Waffen und Geräte in kürzester Zeit wieder beherrschen und wir uns dem Zusammenspiel im Verbund widmen können.
Die zweite und dritte Woche steht im Zeichen der Leistungsüberprüfung (LUP). Diese ist integrierter Bestandteil des Bataillonsverbandsdrills “KEEP IT OPEN”, welcher uns ermöglicht, einen Teilstab und vier Kompanien gleichzeitig im Verbund zu trainieren.
Dabei wird der Teilstab in der Lageverfolgung trainiert mit den Zielen, die Verbindungen und Meldungen zu erzwingen, die Führungsunterlagen stets aktuell zu halten, zu verbessern und in den Stellvertreter-Funktionen sattelfest zu werden.
Die Genie-Stabskp 23 sowie die Sappeurkompanien 23/1–3 werden in ihren Kernkompetenzen unter erhöhter Bedrohung geschult und zwar solange, bis diese sitzen. Dabei steht der Fokus auf den technischen Arbeitsabläufen unter Einbezug der taktischen Grundsätze und der Gefechtstechnik jedes Einzelnen. Das Lagebild ist allen bekannt und jederzeit aktuell zu halten und die Führungsunterlagen haben stets adäquat und zielgerichtet zu sein.
Ein besonderes Anliegen ist mir der Umgang mit Material und Maschinen. Im WK 2021 hatten wir einen Materialverlust von Fr. 3’655.00 zu verzeichnen. Dies ist das 4‑fache im Vergleich zur Dienstleistung 2019. Damit sich dies nicht wiederholt, sind wir ALLE ab Beginn gefordert und in der Pflicht, die Kontrollen vor – während und nach dem Einsatz minuziös durchzuführen.
Bei Differenzen sind rasch Massnahmen zu ergreifen, damit alles Mögliche unternommen wird, um einen Verlust zu vermeiden.
Mehr noch als die Sorge zum Material liegt mir die Sicherheit eines jeden Einzelnen von Ihnen besonders am Herzen. Seien Sie sich bewusst, dass wir mit schwerem Gerät arbeiten. Schon kleine Fehler können verheerende Auswirkungen haben. Denken Sie daher bitte stets an Ihre Sicherheit und an die Ihrer Kameraden. Durch kontinuierliches Risikomanagement setzen wir alles daran, dass Sie am Ende einer erfolgreichen Dienstleistung gesund und unversehrt nach Hause zu Ihren Liebsten entlassen werden können.
Nun wünsche ich uns allen einen unfallfreien, fordernden und lehrreichen – aber auch spannenden WK 2022 mit vielen guten Erlebnissen und bester Kameradschaft. Ich freue mich, Sie im Feld zu sehen – mit Ihnen trainieren zu dürfen – und auf die persönlichen Gespräche mit Ihnen!
Informieren Sie sich, was im Geniebataillon 23 läuft – sei es auf unserem Blog oder den Social-Media-Kanälen wie Instagram oder Facebook.
Ich danke dem Kommandanten der «Vierten» — für die Wertschätzung und dem Vertrauen in das Geniebataillon 23.
Im November hatte ich die einmalige Gelegenheit, während vier Wochen die Finnische Armee zu besuchen und zu begleiten. Ich erhielt gute Einblicke in die Arbeitsweise verschiedener Truppengattungen wie des Heereskommandos oder der Luftwaffe.
Gestartet wurde die erste Woche auf der Militärischen Insel Santahamina unweit von Helsinki. Die der zivilen Bevölkerung unzugängliche Insel dient als Ausbildungs- und Trainingsgelände für die Jägerbrigad sowie der Infanterie des Heereskommandos.
Die zweite Woche führte uns weiter nach Norden zur Fliegerschule. Die Dimensionen des Übungsgeländes sind enorm, beinahe 60’000 km2 Fläche stehen zur Verfügung um Trainingsflüge und Manöver durchzuführen. Wir durften beobachten wie die Flieger von einer gewöhnlichen Landstrasse aus starteten und über uns diverse Manöver durchführten. Ich selbst durfte auch in einen Simulator steigen und eine F‑18 fliegen. Nach dem erfolgreichen Abschuss eines feindlichen Fliegers befand sich der Flieger leider in Trümmern am Boden, als ich einen euphorischen Looping versuchte.
Nach gut der Hälfte des Aufenthalts ging es bis an die nördliche Grenze zu Russland. Dort wurde uns auf eine beeindruckende Weise gezeigt, wie die Grenze zu Russland sich im vergangenen Jahrhundert verändert hatte. Die Schlachtfelder aus den Weltkriegen zu besichtigen ist eine sehr beeindruckende Erfahrung. Die Geschichten der finnischen Kader machte deutlich, wieso die Finnen und Russen nicht zwingend die besten Freunde im hohen Norden sind.
Es ist eine Sache die Winter-Rekrutenschule bei tiefen Temperaturen in der Schweiz zu absolvieren. Doch das Arctic-training der Finnen ist noch weit aus herausfordernder hinsichtlich der Temperaturen. Bei ‑30°C besuchten wir das Trainingsgelände und erkannten wir hart der Winter in der Tundra ist und unter welchen Bedingungen hier künftige Soldaten ausgebildet werden.
Zurück im Süden des Landes, in der Nähe von Helsinki, erwartete uns die letzte Attraktion, welche aber umso beeindruckender war. Wir durften bei einem Gefechtsschiessen der Panzertruppen zuschauen. Auf dem riesigen Trainingsgelände kann mit scharfer Munition geschossen werden.
Nebst all den militärischen Aspekten kam die kulinarische und kulturelle Seite nicht zu kurz. Ausflüge in die Sauna, zum Eisfischen oder typisch finnische Gerichte fanden stets auch Platz auf der Reise. Wir erhielten das komplette Programm, ausgenommen von den Polarlichtern, welche durch den dicht verschneiten Himmel nicht zu sehen waren. Rückblickend war diese Reise sehr wertvoll und hat meinen Horizont bezüglich der militärischen Möglichkeiten erweitert.