Im diesjährigen WK hat unser Bataillon wiederum verschiedene VUM-Aufträge (Aufträge zu Gunsten Dritter) erhalten. Unter anderem auch die Herstellung von Möbelstücken zur Ausstattung eines Übungshauses in der Sim-Anlage Walenstadt. Die Möblierung soll helfen, Durchsuchungen möglichst realitätsnah üben zu können.
Dazu wurden 2 AdA der Sap Kp 23/1 nach Walenstadt beordert und dort in die Gren Kp 30/1 integriert.
Die Arbeit wurde zur vollsten Zufriedenheit von C Op SIMKIUG (Simulation Kampf im überbauten Gelände) erledigt. In seinem Dankesschreiben an unser Bat schreibt Oberstlt i Gst Ralf Regli:
“Ich möchte mich herzlich für die Unterstützung in Walenstadt bedanken. Ihre Leute haben hervorragende Arbeit geleistet. Insgesamt wurde ein komplettes Haus in der Ortskampfanlage ÄULI mit ca. zwei Tonnen Holz möbliert. Das kleine Team arbeitete sehr selbständig und hat sich auch im Dienstbetrieb der Gren Kp 30/1 problemlos integriert. Sie können stolz auf Ihre Leute sein. Die von Ihnen hergestellten Möbel werten das Haus enorm auf, so dass es über Jahre einen Mehrwert für die Truppe geben wird.”
Wir danken unseren zwei Spezialisten für die geleistete Arbeit!
Nachdem am Mittwochmorgen, lange vor Sonnenaufgang der Startschuss zur U “INSIEME” gefallen und die Sap Kp 23/2 und 23/3 ihre Einsatzräume an den Thurübergängen bezogen hatten, gingen die Arbeiten gegen Abend in unverändert voller Fahrt weiter. Die an den Tag gelegte Ausdauer und den Leistungswillen wirkten bis tief in die Nacht hinein. Der Einbau stiess nach mehreren Stunden ruheloser Arbeit jedoch verschiedentlich auf Hindernisse und technische Schwierigkeiten. Sap Kp 23/3 verlor im Verlaufe der Nacht an der Einbaustelle Istighofen an Fahrt und wurde durch die (später ausgelöste) Sap Kp 23/2 an der Einbaustelle Amlikon überholt. Die Massnahmen, um diese Bremsschwellen zu überwinden, wurden zeitnah getroffen, Ersatzteile für beschädigtes Baugerät rasch beschafft und schliesslich ein ganzer Kran ausgetauscht. Trotz des davoneilenden Zeitplans blieb die Leistungsbereitschaft der Soldaten unverändert hoch.
Derweilen führte der Bat Stab auf seiner Stufe den Einsatz und verfolgte die Lage. Der Stabschef hatte seine personellen Ressourcen in ein Dienstrad eingeteilt und mit zwei Teilstäben (Teilstab “Tag” und Teilstab “Nacht”) eine Lageverfolgung über 24 Stunden während rund zwei Tagen sichergestellt. Periodisch rapportierten die Stabsmitarbeiter gegenüber dem Bataillonskommandanten die aktuelle Lage und eruierten Handlungs- und Korrekturbedarf. Mitunter wurde beobachtet, wie die der Übung zugrundeliegende taktische Lage sich in vollem Ausmass entfaltete. Auf den Einbaustellen wirkten Rollenspieler der Übungsleitung gegen die Bemühungen der Sappeurkompanien und fügten ihnen – im Übungsszenario – zweimal erheblichen Schaden zu, indem ein FIS HE Duro gesprengt wurde und ein C‑Angriff die Truppe auf dem falschen Fuss erwischte. Mit geschärfter Wachsamkeit und verstärktem Selbstschutz setzten die Sap Kp ihre Arbeit während der Nacht fort. Um 1 Uhr früh in der Nacht auf Donnerstag wurde die Sap Kp 23/3 zur Einbaustelle Weieren befohlen, wo die Arbeiten für das Übersetzen der Unterstützungsbrücke 46 m zwei Stunden später anrollten.
Mit der Morgendämmerung zog am Donnerstag graues, kühles Wetter auf. Der Thurnebel hing zäh über dem Einbaustellen und konstanter Nieselregeln bearbeitete das Gelände. Es war der Tag der Entscheidung: Am Donnerstag, ab 1400, erwartete das G Bat 23 die Ankunft anderer Verbände, die zur Übersetzung über die Thur und zu Übungszwecken die erstellten Brücken nutzen würden. Im Verlaufe des Morgens nahmen die Arbeiten einen letzten Effort. Kp 23/2 rammte und sicherte ihr letztes Joch in der Thur bei Amlikon, wuchtete alsdann die Fahrbahnplatten mit schwerem Gerät nach vorne, montierte diese Platte für Platte, und erreichte die Zeitvorgabe: Donnerstag, 1400, als der Baulärm nachliess und der Nieselregen sich verzog, stand die Stahlträgerbrücke fest und stabil im raschen Thurwasser, bereit für die übersetzenden Verbände. Zur befohlenen Zeit, Donnerstag-Nachmittag 1400, stand nebst der Stahlträgerbrücke Amlikon auch die Unterstützungsbrücke Weieren. Kein voller Erfolg war derweil der Stahlträgerbrücke Istighofen beschert, die erst mit einer Verspätung von zwei Stunden in Betrieb genommen werden konnte. Unabhängig davon gelangt die Übersetzung der anrollenden Verbände in Weieren und Amlikon reibungslos, unter bester Präsentation der Arbeit und der Fähigkeiten des G Bat 23 nach aussen. Soweit es Istighofen betrifft, haben die Soldaten und die Kader auch dort ganze Arbeit geleistet. Das Verpassen der Zielvorgabe gilt es vor dem Hintergrund der Übungsanlage zu beurteilen und allfällige Konsequenzen für den nächsten WK zu ziehen, aber unabhängig davon ist die Arbeit unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und unter Beobachtung sämtlicher Regeln der Kunst erfolgt – zur Zufriedenheit des Bataillonskommandanten. Als um 1600 auch in Istighofen, wo vor zwei Tagen noch gar nichts war, ein Koloss aus Stahl die Thur überspannte, war die Hauptleistung der U “INSIEME” erreicht.
Im Übrigen haben an diesem Tag nicht nur die übersetzenden Verbände und allfällige zufällige Passanten unsere Arbeit beobachten können. Im Rahmen eines Arbeitsbesuchs erhielt eine Delegation finnischer Logistikoffiziere eine Führung über die Einbaustellen und konnte sich von der ausgezeichneten Leistung der Truppe überzeugen. Die Finnen erlebten hautnah, wie die übersetzenden Verbände schliesslich tatsächlich auf Platz erschienen und die temporären Armeebrücken überquerten. Sie liessen es sich alsdann nicht nehmen, mit ihrem eigenen Reisecar ganz am Schluss noch selbst eine Brücke zu überqueren.
Um 1800 schliesslich wurde RITORNO befohlen. Mit dem Aufzug der Nacht nahm dieser ereignisreiche Tag ein Ende und mit den Abbauarbeiten hielt abermals eine emsige Geschäftigkeit in den Einbaustellen Einzug. Die Werke aus Stahl, die Leistungen unserer Soldaten, gingen nun in den Rückbau und die zweite Woche des diesjährigen WKs steuert ihrem Ende zu. Mit den derart erbrachten Leistungen haben die AdA des Bataillons sich das Wochenende mehr als verdient.
Bereits in der ersten WK-Woche begann es mit der Stabsübung, die sich für den Stab durch die halbe Woche zog. Der Stab erhielt von der Ter Div 4 den Auftrag, im Rahmen der U “INSIEME” die Eventualplanung (EP) “KLETTGAU” auszuarbeiten und sich auf diesen Einsatz vorzubereiten. U “INSIEME” ist eine Übung auf allen Stufen. Die ganze Planung, die der Stab in diese Übung gesteckt hat, hat viele Mannstunden verschlungen und für so manche kurze Nacht gesorgt. Man muss sich mal vorstellen, was es bedeutet, innerhalb weniger Stunden ein Befehlsdossier aus der Ter Div 4, dass man noch nie zuvor gesehen hat, durchzulesen und zu verarbeiten. Wir reden hier von mehreren A4-Seite 11pt. Arial, mit zig Beilagen. Dann, im Ein- bis Zwei-Stunden Takt die Rückschlüsse für die eigene Stufe zu ziehen, sich an Karten zu stellen und Varianten zu entwickeln, wie man jetzt diesen Auftrag mit der Truppe am besten erfüllt, ohne unsere Jungs in zu grosse Gefahr zu bringen. Personelles, Nachrichtendienst, Einsatz, Logistik und Übermittlung, die alle miteinander arbeiten, um gegen Ende der Aktionsplanung dem Bataillonskommandanten verschiedene Lösungsvarianten zu präsentieren, von denen er dann eine auswählt, um einen Einsatzbefehl erstellen zu lassen.
Die Einheitskommandanten, eure Kadis, wurden mit diesem Einsatzbefehl befohlen und müssen erkunden. Ebenfalls Varianten und Entschlüsse erarbeiten und diese dem Bat Kdt präsentieren – und das innert zwei, drei Tage.
Doch der Startschuss heute Morgen um 3 Uhr war der Beweis dafür, dass sich diese intensive Phase gelohnt hat. Die Übung konnte pünktlich starten.
Es war noch stockdunkel, als die Kompanie zwei in Richtung Einsatzraum verschoben ist. Ein kleines Detachement wurde ausgelöst, um den Flussübergang für die Stahlträgerbrücke vorzubereiten. Doch es wurde nicht einfach hingefahren und losgearbeitet – nein. In dieser Übung wird der Eigenschutz grossgeschrieben. Wir befinden uns in diesem Szenario in einer Situation, in der irreguläre Kräfte (Terroristen, Gangster, Paramilitärs – sowas wie auf der Krim, wer sich noch daran erinnern kann) uns die Suppe ordentlich versalzen wollen. Während im Nordwesten die Panzer über die Grenze fahren, sollen die nämlich dafür sorgen, dass unsere Infanterie gar nicht erst hoch kommt – oder aber, ihnen den Nachschub abschneiden… Den wir als G Bat 23 sicherzustellen haben! Um diesen Auftrag also zu erfüllen, gilt es besondere Sorgfalt an den Tag zu legen. Wieso auch sonst sind es unsere Kameraden in Sim-Gstältli, die zuerst aussteigen, und sich erst einmal um die Sicherung kümmern müssen? Genau aus dem Grund.
Die Stimmung bei der Truppe war trotz den frühen Morgenstunden gut. Die Kälte war verkraftbar. Man konnte sich auf einen sonnigen Tag freuen… das und die harte Arbeit, die wir Genisten gewohnt sind, halten uns schon warm genug. Bei der Kompanie 3 musste erst einmal das Flussufer freigelegt werden. Mit Baggern, Sägen und Schaufeln wurde der Wildwuchs entfernt, um den Fluss für unsere Brücke vorzubereiten. Logistikmittel wurden ein paar Stunden später nachgeschoben und der Einsatzraum wurde soweit befestigt, dass man sicher arbeiten konnte. Mit der Abrollstrasse wurde dann schliesslich alles vorbereitet, ehe das Einwassern unserer Boote den Morgen abschloss. Als nächstes sind dann die Rammer dran, wir freuen uns schon!
Die Volltruppenübung “INSIEME” steht unmittelbar bevor. Beübt wird unser Bataillon vom Kommandant der Ter Div 4, Divisionär Willy Brülisauer und seinem Team.
Der Kommandant G Bat 23, Oberstlt Sven Roth, hält bei den Kp eine Feuerrede, um die Truppen zu motivieren, die Köpfe auszurichten und auf den Einsatz vorzubereiten.
Der Auftrag ist klar: Wir stellen für ein Inf Bat die Beweglichkeit sicher, indem wir Brücken stellen und Hindernisse aus dem Weg räumen. Auf einer Achsen, stellen wir die Einsatzlogistik der Ter Div 4 und gleichzeitig unseren Selbstschutz sicher.
Wir haben keine weitere Unterstützung von aussen – wir sind also auf uns alleine gestellt. Was das heisst, war ebenfalls Teil der Worte, die den heutigen Tag abgeschlossen haben: Wir müssen aufeinander Acht geben und uns den Rücken stärken. Wir müssen gemeinsam unseren Auftrag erfüllen.
Die Kp wurden angehalten, daran zu denken, das Szenario realistisch zu trainieren. Wenn also das Sim eines Kameraden piepst, dann muss umgehend Selbst- und Kameradenhilfe geleistet werden und es gibt einen Ausfall. Das wir das im Kopf behalten ist der Sinn und Zweck dieser Übung.
In diesem Sinn: Machet’s guet, viel Glück und Freud.
Man könnte nicht meinen, dass es so früh am Morgen ist, als Kompanie 2 und 3 in den Einsatz rollen. Im Einsatzraum angekommen, wird dieser erst einmal durchsucht und das Gelände gesichert, bevor das schwere Material anrollt. Der Einsatz geht taktisch von statten… und effizient. An dieser Stelle sei gesagt, dass beide Kompanien den Zeitplan haben einhalten können – die Kompanie 3 ist aber so schnell gewesen, dass das PIO-Team, welches zuerst bei der Kompanie 2 eingesetzt gewesen ist, gar nichts mehr zu fotografieren gehabt hat. Sie haben einfach viel zu schnell gebaut – ein Luxusproblem. Ein Kompliment an dieser Stelle!
Als die Bagger und die Lastwagen schliesslich im Einsatzraum sind, fängt es auch schon an. Für die Erstellung der Panzerhindernisse werden Baumstämme abgeladen und bearbeitet, um sie für ihre Verwendung vorzubereiten. Mit Motorsägen werden sie zugeschnitten und fachmännisch gerüstet. Die Sägen gleiten dank geübter Hände wie Butter durch das Holz – doch als es dann weitergehen soll, stellt sich plötzlich ein neues Problem: Der Rammbagger federt! Der angespitzte Pfahl macht keinen Wank. Wenige Minuten später ist dann auch klar wieso: Unter der weichen Erde, in die die Pfähle gerammt werden sollen, kommt nach wenigen Zentimetern eine Betonstrasse zum Vorschein! Das hat man dem Rammbagger dann aber doch nicht zutrauen können und man hat einen anderen Bauort suchen müssen. Das hat aber weder die Übungsleitung noch das Kader aus der Ruhe gebracht.
Mit kühlem Kopf wird einfach weitergearbeitet. Selbst dann, als noch einer der Rammbagger ausfällt. Es ist eine ziemliche Schlammschlacht an diesem Montagmorgen. Doch das hat unsere Jungs nicht aufhalten können. Im Dreck fühlen sich Genisten doch am wohlsten. Ab Baubeginn um 0920 sind 2 Blöcke erstellt worden, die als Panzerhindernisse dienen. Als die Übung schliesslich fertig ist, die befriedigende Nachricht: Erfüllt! Was auch sonst?
Am letzten Montag war es soweit: Der WK des Geniebataillons 23 startete erfolgreich. Viel Material wurde gefasst und in die unterschiedlichen Kompanien verschoben. So konnten wir nun unsere Standorte weiter ausbauen. Doch lange ausruhen konnten wir uns nicht…
Schnell ging es dann weiter mit Sofortausbildungen wie dem Wachtdienstschiessen, ABC und Manipulieren. Nachfolgend wurde am Dienstagnachmittag die Rede des Kommandanten an der Fahnenübernahme aufmerksam verfolgt und mit Wurst und Getränken abgerundet.
Aufregende Action erlebten wir am Mittwoch im Übungsdorf in Bazenheid. Die Sicherungssoldaten übten dort Hausdurchsuchungen in einem Sim-Gefecht. Ab Donnerstag wurde die erste Stahlträgerbrücke eingebaut. Eindrückliche Fotos zeigen den Aufbau aus der Vogelperspektive. Um diese Woche erfolgreich in die Übungen zu starten, haben die Einheitskommandanten vergangene Woche die durch den Stab geplanten Übungen erkundet, auf ihre Stufe heruntergebrochen und anschliessend ihre Konzepte präsentiert… und dass wir bis tief in die Nacht arbeiten können, haben wir diese Woche eindrücklich unter Beweis gestellt. Vom Soldaten bis zum höheren Kader.
Nach einem (hoffentlich) erholsamen Wochenende wünschen wir allen AdA gutes Gelingen auf den Übungen und viel Erfolg für diese Woche.