Das Geniebatail­lon 23 ist am Sam­stagabend nach einem verkürzten Woch­enende eingerückt, um sich auf die Übung «FEROX 21» vorzu­bere­it­en. Die Phase 0 und all­ge­mein die Telematik waren The­ma über den ganzen Son­ntag, während die Kom­panien ihr Mate­r­i­al vor­bere­it­et haben, um ein­satzfähig zu sein.

Schliesslich kam um 0100 in der Nacht vom Son­ntag auf den Mon­tag die Aus­lö­sung und somit der Startschuss der U «FEROX 21». Der Auf­trag? Die Ter­ri­to­rial­divi­sion 4 hat dem Geniebatail­lon 23 fol­gen­den Auf­trag erteilt:

  • Stellt die Beweglichkeit der eige­nen Ver­bände im ganzen Ein­satzraum sicher;
  • Unter­stützt die Kampfver­bände in der Kampfvor­bere­itung durch Hin­dernis­bau und Wannendeckungen;
  • Unter­stützt zivile Behör­den gemäss Leistungskatalog.

Das ist aber nur der «Haup­tauf­trag», dazu kommt noch:

  • Errichtet eine Unter­stützungs­brücke im Raum FRAUENFELD ARA und eine Unter­stützungs­brücke in FRAUENFELD über die MURG, BBZ Mo, 23.08.2021, 1300;
  • Errichtet eine Stahlträger­brücke im Raum AMLIKON, BBZ Di, 24.08.2021, 1200;
  • Sprengt die acht Sende­mas­ten bei DEGERSHEIM bis Mo. 23.08.2021, 1600, zer­stört deren Fun­da­mente und trans­portiert alle Teile bis Mi, 25.08.2021, 1200 ab;
  • Erstellt Hin­dernisse und Wan­nen­deck­un­gen gemäss Stützpunk­tkarte «GALGENHOLZ» und «GITZI», BBZ Di, 24.08.2021, 1500;
  • Erstellt Hin­der­nis mit Hin­derniswert 90 Minuten im Raum SITTER, BBZ Mi, 25.08.2021 0600;
  • Hält sich bere­it, die Brück­en, Hin­dernisse und die Wan­nen­deck­un­gen zurückzubauen.

Ein voller Ter­minkalen­der also für unsere Sol­dat­en und Kad­er. Es wurde nach Aus­lö­sung in den Bere­it­stel­lungsraum ver­schoben und dieser gesichert. Was dies­mal anders war als son­st? Der Haup­tauf­trag des Geniebatail­lon 23 ist es in dieser Aktion das Infan­teriebatail­lon 65 zu unter­stützen. Aus diesem Grund wur­den zwei Infan­teriezüge dazu einge­set­zt, unsere Sappeure beim Sich­ern der Räume zu unter­stützen und dann auch diese zu vertei­di­gen und zu hal­ten. Die Bere­it­stel­lungs- und Ein­satzräume waren hart umkämpft. Im Simge­fecht gab es auf bei­den Seit­en «Ver­let­zte» und «Tote» zu bekla­gen, aber am Ende wurde der Geg­n­er zurückge­drängt und mit dem Bau kon­nte begonnen werden.

Während auf der einen Seite die Unter­stützungs­brücke mit Voll­gas einge­baut wurde, knallte es um die Sappeure herum gle­ich mehrfach. Maschi­nengewehrfeuer, Rauch­petar­den und sog­ar ein Sim-Raketen­wer­fer kamen zum Ein­satz… und so musste ziem­lich schnell ein beschädigter Rad­schützen­panz­er der Infan­terie aus dem Weg geräumt wer­den, damit die schw­eren Mit­tel unser­er Sappeure in den Ein­satzraum ver­schieben konnten.

Die Betrieb­s­bere­itschaft­szeit­en (BBZ) für die Unter­stützungs­brück­en kon­nten erfüllt wer­den, und so kon­nte auch die Infan­terie ihren Ein­satz erfüllen und über unsere Brück­en zu ihrem Haup­tauf­trag vorstossen – der Ver­nich­tung des Geg­n­ers, natürlich.

Während die an der Stab­sübung «FEROX» geplante Aktion draussen läuft, wurde unser Batail­lon­skom­man­dant schon zur näch­sten Befehlsaus­gabe beordert. Der 24-Stun­den-Betrieb des Stabs wurde für eine neue Aktion­s­pla­nung neu fokussiert, und so musste inner­halb weniger Stun­den ein Ein­satzbe­fehl für die Kom­panien zu fol­gen­dem Auf­trag erstellt werden:

  • Erstellt eine Unter­stützungs­brücke im Raum WEIEREN über die THUR, BBZ Di, 24.08.2021 1500;
  • Baut die Brück­en nach Passieren des Inf Bat 65 bis Mi, 25.08.2021, 1200 zurück.

Noch am sel­ben Tag um 2100 gab es die Befehlsaus­gabe per Funk aus dem Lagev­er­fol­gungszen­trum des Stabes – und um den Auf­trag zu erfüllen musste bere­its mit dem Rück­bau ein­er Unter­stützungs­brücke begonnen wer­den, sobald der let­zte Panz­er der Inf auf dem Rück­weg aus einem erfol­gre­ichen Ein­satz diese passiert hat. Ger­ade ein­mal zwei Stun­den später – einige Stab­smi­tar­beit­er waren da schon einige Stun­den ausser­halb des Dien­strades auf den Beinen – musste unser Batail­lon­skom­man­dant zur näch­sten Befehlsaus­gabe erscheinen:

  • Stellt die Beweglichkeit des Inf Bat 65 sicher.

Teile unser­er Sappeure wur­den dem Inf Bat 65 unter­stellt, um dem Vorstoss der Infan­terie in den Raum Bern­hardzell sicherzustellen. Par­al­lel dazu liefen die Rück­bauar­beit­en in Frauen­feld. Die Führungsstaffel des Kom­man­dan­ten Ter Div 4 kon­nte schliesslich zur Betrieb­s­bere­itschaft­szeit über die Unter­stützungs­brücke in Weieren fahren, während weit­ere Ele­mente der Infan­terie über die Stahlträger­brücke in Amlikon in Rich­tung Nor­den ver­schieben konnten.

Die Zeit­fen­ster waren kurzge­hal­ten, und so wurde es draussen auf dem Feld auch nie lang­weilig. Kaum waren die Über­set­za­ufträge erfüllt, musste wieder mit dem Rück­bau der Brück­enele­mente begonnen wer­den, welche wieder­aus ter­min­gerecht vom Stab aus­gelöst wur­den, um den Zeit­plan ein­hal­ten zu können.

Im Lagev­er­fol­gungszen­trum wur­den während­dessen ständig, schon während der ganzen Übung, im 24-Stun­den-Betrieb Funksprüche ent­ge­gengenom­men und ver­ar­beit­et. Zum einen in einem Gefecht­sjour­nal, zum anderen direkt auf eine Lagekarte im FIS-Heer, um dem Kom­man­dan­ten zu jed­er Zeit ein aktuelles Lage­bild abzugeben. Mel­dun­gen wie der Stand der Arbeit bei den Brück­en und Hin­dernissen, und der Sta­tus der Truppe ergaben dann schliesslich ein kom­plettes Bild über den Einsatz.

In ein­er Nachtschicht wurde dann sog­ar noch das Bat KP «beschossen». Zwei AdA aus dem Wacht­dis­pos­i­tiv wur­den dabei «ver­let­zt». So hat­ten sog­ar noch unsere Ein­heitssan­itäter und unser Batail­lon­sarzt einen Ein­satz und mussten sich um die «Ver­let­zten» AdA küm­mern. Doch auch diese Auf­gabe wurde gemeis­tert und so war es dann zum Son­nenauf­gang hin wieder langsam ruhig.

Ganz am Ende, nach­dem der let­zte Pfahl das Wass­er ver­lassen hat, kön­nen wir auf eine harte, inten­sive, aber lehrre­iche Übung «FEROX 21» zurück­blick­en. Es wur­den alle gefordert, auf allen Stufen… da ist es umso schön­er, dass die Ter Div 4 uns so sehr gelobt hat. Die Arbeit hat sich gelohnt!