Während auf den Arbeitsplätzen nach der Inbesitznahme des taktisch zusammenhängenden Geländes die Arbeit begonnen hat, wurde in St. Gallen hoher Besuch empfangen: 12 Gäste aus Politik und Militär des Kantons St. Gallen besuchen ihr Götti-Bataillon. Eine grosse Ehre für uns, aber auch ein organisatorischer Aufwand. Es wäre eigentlich ein Lufttransport geplant gewesen, doch leider konnte dieser aufgrund der Auslastung der Luftwaffe nicht realisiert werden. Stattdessen wurde der Transport mit 5 G‑Klassen im Konvoy abgewickelt.
Nach einem kleinen Apéro in Frauenfeld, mit Kafi, Gipfeli und Orangensaft, wurden unsere Gäste, allen voran Regierungsrat Fredy Fässler, von unserem Kdt Ter Div 4, Divisionär Willy Brülisauer, begrüsst. Nach einer kleinen Einführungstheorie wurde das Szepter an unseren Bat Kdt, Oberstlt Sven Roth, übergeben. Eine gute, einfach erklärte Übersicht unseres Bataillons später, wurde dann auch schon wieder in die Fahrzeuge eingestiegen. Nun ging es zur Übersetzstelle in Frauenfeld, wo Kp 2 gerade mit der Durchsuchung des Geländes fertig war. Da fuhr auch schon das grosse Verlegefahrzeug rückwärts an die Übersetzstelle heran. Die Gerätschaft mag für uns simpel wirken, aber die Ustü Brü einem Aussenstehenden zu erklären war schon eine Herausforderung. Doch die anwesenden Kader meisterten diese Aufgabe mit Bravour.

Nächster Halt auf der Allmend in Frauenfeld war der Arbeitsplatz der Panzerhindernisse. Es herrschte operative Hektik auf dem Arbeitsplatz und Soldaten stampften im Schlamm herum. Zum Glück trugen alle gutes Schuhwerk, sodass sie trotzdem Halt hatten.
Das Mittagessen war dann ein kleines Highlight für sich. Mit viel Sorgfalt wurde nicht nur gekocht, sondern auch angerichtet. Schweinshals, mit Kartoffelstock und Karotten – wieder einmal wunderbar, was die Küchencrew der Stabskp da gezaubert hat! Dass das Essen geschmeckt hat, konnte man in den zufriedenen Gesichtern ablesen.

Am Nachmittag durften unsere Gäste dann die Ustü Brü nicht nur beim Heranfahren bewundern, sondern in vollem Betrieb. Unter der Leitung unseres Bat Kdt Stv, Major Andreas Keller, wurde in der Nähe von Bülach eine Ustü Brü erstellt. Der Schnabel war bereits unten, das erste Rampenelement schon eingehängt. Ein Anblick, der unsere Gäste staunen liess. So sehr sogar, dass man die effiziente Crew von ihrem Fahrzeug herunterbat, um ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Als auch dieser Posten absolviert war, durften wir einem unserer Baumaschinenführer dabei zusehen, wie man fachmännisch ein Panzerhindernis aus dem Weg räumt… Und wie er das gemacht hat, wow! Mit Präzision, Effizienz und der nötigen Sorgfalt wurde im Eiltempo Stamm für Stamm aus den Fugen gerissen und auf den Lastwagen verladen. In den zehn Minuten, in den wir zusehen durften, wurde praktisch das ganze Hindernis beseitig. Hut ab! Die Regierungsvertreter konnten da nur staunen… und nicht nur sie.
Ein kleines Highlight war dann der Weg zu unseren Aufklärern. Direkt neben der Anflugschneise des Flughafens Kloten wurde ein Beobachtungsposten eingerichtet. Was jedoch noch spannender war als dieser Posten selbst, war der Weg dorthin. Durch Wasser, Schlamm und auch sonst unebenes Terrain haben sich unsere G‑Klassen gewühlt. Keine Strecke für einen normalen PW, das war schon mal klar. Nach dieser wilden Fahrt wurde uns am Beobachtungsposten eine kleine Präsentation unserer Aufklärer gehalten. Was ist die Funktion eines Aufklärers? Was sind die Aufgaben eines Aufklärers? Wofür braucht ein G Bat Aufklärer? Der Satz «Sappeure sind eine Spezialfunktion. Da muss man sich zweimal überlegen, ob man sie in feindverseuchtes Gebiet schickt», hat das Ganze eigentlich ganz gut zusammengefasst.

Am Ende dieses ereignisreichen Tages wurde von unserer Seite noch ein Geschenk übergeben. Unser Bataillonsgötti, Regierungsrat Fredy Fässler, hat eine Axt erhalten, die ihn von nun an uns erinnern soll. Und hoffentlich auch für reichlich Nachschub an Feuerholz sorgen darf. Die restlichen Teilnehmer erhielten einen kleinen «Goodie-Bag», damit auch sie uns und diesen Tag in Erinnerung behalten. Die zufriedenen Gesichter waren dann Beweis dafür, dass sich der grosse Aufwand, der in die Organisation dieses Anlasses gesteckt wurde, gelohnt hat.